2021    Linden-Pahlkrug

 

In jedem Frühjahr wird es für die Besitzer eines Storchenhorstes wieder sehr spannend. Es stellt sich dann die Frage :

Werden die – oft auch schon langjährigen – Brutstörche des Vorjahres wieder zeitig und gesund den vertrauten Bruthorst erreichen??

 

Die Brutsaison 2021 war für unseren seit 1979 ununterbrochen besetzten Horst in Linden-Pahlkrug zur Zeit der Paarbildung sehr spannend und wohl auch außergewöhnlich.

 

Das nunmehr schon 21-jährige Brutmännchen mit dem holländischen Metall-Schlaufenring der Vogelwarte Arnhem—Ring Nr.  NLA 4682, beringt am 03.06.2000 in Staphorst/ Domineesakker, Niederlande, ist ein Westzieher. Er besetzt seinen Bruthorst immer schon in der ersten Februar Dekade. Seit nunmehr 9 Jahren – seit 2013 – brütet er bei uns in Linden-Pahlkrug recht erfolgreich.

 

In den letzten Jahren war er offensichtlich mit einem --- unberingtem wohl ostziehenden Weibchen --- verpaart, die mit großer Regelmäßigkeit immer in den letzten Märztagen eintraf.

 

Um es vorweg zu nehmen. :

Es stellte sich ein neues – ebenfalls unberingtes—Weibchen ein. Sie traf bereits am 21.02.2021 ein, wegen des frühen Ankunftstermins sicherlich auch ein westziehendes Weibchen.

Bis die neue Paarbildung jedoch abgeschlossen war, und das Paar dann schließlich auch harmonierte ereignete sich so einiges.

Am 17.02.2021, der erste mildere Tag nach einem heftigem Wintereinbruch mit zum Teil zweistelligen Nachttemperaturen, steht gegen 16.30 Uhr ein großer, sauberer Storch auf dem Horst. Mit bloßem Auge ist der markante Metall-Schlaufenring schon erkennbar, auch macht der Storch einen ganz vertrauten Eindruck.

Schon um 16.45 Uhr kann ich aus ca. 50 Metern Entfernung vom Radweg aus die Ring- Nummer NLA 4682 ablesen. Unser „Storchenoldie““ hat seinen Bruthorst wieder erreicht.

 

Ab 21.02.2021 morgens ab 10.30 Uhr steht ein unberingter Storch auf der Sirene des Nachbarhauses ca. 50 Meter vom Bruthorst entfernt. Unser Männchen NLA 4682 verjagd diesen Storch, wie sich später herausstellen sollte ein Weibchen. Die Störchin landet als erste auf unserem Horst, gleich danach auch das Männchen NLA 4682. Beide klappern gemeinsam, und die Störchin setzt sich sofort danach hin.

Aber sofort beißt er sie in den Hals, hackt nach ihr, und drängt bzw. schubst sie aus dem Horst. Mehrfach noch versucht sie wieder auf den Horst zu gelangen, doch er beißt, hackt und schubst sie wieder raus.

Nach diesen Hack, Beiß, und Schubstattacken steht sie entweder wieder auf der Sirene, einem Baukran in ca. 200 m vom Horst entfernt oder auf einem Aststumpf in der riesigen Silberpappel die in unmittelbarer Nähe des Bruthorstes steht.

Am ersten Tag als dieses neue Weibchen hier auftauchte, wiederholten sich diese Beißszenen mit anschließendem Rauswurf des Weibchens aus dem Horst mindestens 5 Male.

Auch in den nächsten Tagen wurde sie vom Männchen nicht auf dem Horst geduldet. Nachts steht sie immer in Horstnähe entweder auf der Sirene, dem Baukran, oder auf dem Aststumpf in der Silberpappel.

 

Zusammenfassung der Paarbildung 2021 in Linden-Pahlkrug:

17.02.2021 Ankunft des männlichen Ringstorches NLA 4682, beringt am 03.06.2000 Staphorst, Domineesaaker, Niederlande. Brutvogel seit 1993 in Linden-Pahlkrug.

 

21.02.2021 Ankunft eines neuen unberingten—wohl westziehenden – Weibchens

 

21.02.2021 – 23.02.2021  Die 1.  Abwehrphase durch das Männchen NLA 4682. Bisse, Hacken und aus dem Horst drängen des Weibchens. Sie darf nicht auf dem Horst übernachten. Er duldet sie einfach nicht. Übernachtung des Weibchens entweder auf der Sirene, dem Baukran, oder auf dem Aststumpf in der Silberpappel. Alles jedoch in unmittelbarer Horstnähe.

 

24.02.2021 –06.03.2021  Die  1. Duldungsphase, sie darf mit auf den Horst. Es finden täglich diverse Paarungen statt.

 

07.03.2021 – 09.03.2021  Die 2. Abwehrphase, nach bereits bekannten Muster

 

10.3.2021    Nur an diesem Tag die 2. Duldungsphase, aber auch nur für einen Tag.

 

11.3.2021       Die 3. Abwehrphase auch nur für einen Tag. Das Weibchen muß bei Windstärke 9 – 10 in der Silberpappel übernachten.

 

12.03.21 – 14.03.2021  Die 3. Duldungsphase, mit täglich diversen Paarungen, so z.B. am 12.03.2021 mit 8 beobachteten Paarungen. Ob das Paar sich nun wohl einig geworden ist ????

 

15.03.2021 Nein—die 4. Abwehrphase, wieder etliche Horstrauswürfe durch das Männchen NLA 4682 . Übernachtung des Weibchens wieder in der Silberpappel. Das Männchen vertreibt sie nun auch aus der Umgebung des Futterplatzes. Offenbar nimmt sie nun auch schon Fische beim Futterplatz auf. Eine erste Futteraufnahme durch das Weibchen hatte ich schon am 10.03.2021 festgestellt, als ich sie beobachten konnte, dass sie 7 Weißfische (Plötzen) verschlang. Das Weibchen hatte von der Sirene aus beobachten können, wie ich den Futterplatz für das Männchen beschickte, und er anschließend dort etwas fraß. Offenbar hatte sie wohl so ab ca. 10.03.2021 begriffen, das man sich dort ebenfalls gütlich tun konnte.

 

16.03.2021 – 20.03.2021  die 4. Duldungsphase. Bis ca. 11.45 Uhr erfolgen noch diverse Nestrauswürfe, dann jedoch duldet er sie wieder und das Paar kopuliert wieder häufig täglich.

 

20.03.2021 – 21.03.2021  Die  5. Abwehrphase. Wieder darf das Weibchen nachts nicht auf den Horst. Beißattacken und Nestrauswürfe durch das Männchen nach bekanntem Musterablauf. Wieder übernachtet sie in der Silberpappel.

 

22.3.2021       Die 5. Duldungsphase. Das unbeirrte, ausdauernde, und hartnäckige Verhalten des neuen Weibchens ist ab nun von Erfolg gekrönt. Nun duldet er sie, und in den nächsten Tagen paaren sie sich wieder häufig.

 

27.3.2021       Nun ist es vermutlich schon zur Eiablage gekommen. Es ist ein eindeutiges Brutverhalten erkennbar. Ein Storch sitzt jetzt immer, gemeinsam wird der Horst nicht mehr verlassen. Der im Horst weilende Storch betreut das Ei bzw. das Gelege, wendet es und setzt sich vorsichtig zum brüten nieder.

 

31.3.2021       Großer Kampftag.: Das ebenfalls--- unberingte ostziehende --- Weibchen trifft ein.

 

Das Vorjahresweibchen greift sofort energisch den Horst, bzw. den dort schon brütenden Storch an. Sie landet ab 16.30 Uhr immer wieder im Horst. Es kommt zu einem heftigem Kampfgetümmel. Mehrfach stürzen alle drei Kampfteilnehmer aus dem Horst, und es ist erkennbar wie NLA 4682 und sein neues Weibchen die Vorjahresstörchin gemeinsam bekämpfen. Es kommt in Horstnähe auch zu Kämpfen in der Luft. Ich zähle in der Zeit von 16.30 Uhr bis ca. 18.30 Uhr ca. 30 Angriffe bzw. Kampfhandlungen auf dem Horst.

 

Ich vermag es kaum zu glauben, aber offenbar ist sogar  -- wie durch ein Wunder--- das Gelege heil geblieben. Wenn man gesehen hat wie oft und lange 6 Storchenbeine kämpfend im Horst zu Gange waren ist es wie gesagt kaum zu glauben, das dort etwas heil geblieben sein könnte.

Das Brutpaar zeigte jedoch nach 18.30 Uhr ein typisches Brutverhalten, setzte sich vorsichtig auf das Gelege und löste sich auch weiterhin normal ab.

Ab 19.30 – bis nach 22.00 Uhr kommt es erneut zu heftigen Kampfhandlungen, die sogar noch ausgetragen werden, als es schon komplett dunkel geworden war.

 

Auch in den folgenden Tagen tauchte immer wieder ein Fremdstorch hier auf, überflog den Horst in bedrohlich kurzem Abstand, griff aber nicht an.

Ich vermute das es sich um die – abgewehrte—Vorjahresstörchin gehandelt haben könnte. Ihr weiterer Verbleib in 2021 ist leider unbekannt geblieben.

 

Mit seinem sprichwörtlich typischen Wetter kam in 2021 dann der April daher.

Es war sehr kalt, oft noch mit erheblichen Nachtfrösten. Schnee und Graupelschauer und auch immer wieder Regen. Die Störche brüteten nach den schweren Kampfhandlungen jedoch emsig weiter, mußten aber doch recht häufig auftauchende Fremdstörche auf Abstand halten.

 

Wie schon in 2020 so waren auch in 2021 viele Fremdstörche bei uns im Horstbereich, meist über dem Horst kreisend oder auch nur überfliegend, festzustellen. Sicher feststellen konnte ich die folgenden Zahlen, die ganz gewiss nicht vollständig sein können. Es dürfte noch eine erhebliche Dunkelziffer bestehen, ich schätze so um die 15-20 %

 

118    X  1 Ex.  = 118 Ex.

  42    X  2 Ex   =   84 Ex.

    7    X  3 Ex   =   21 Ex.

    6    X  4 Ex   =   24 Ex.

    3    X  5 Ex   =   15 Ex.

    1    X  7 Ex   =     7 Ex.

    1    X  8 Ex   =     8 Ex

­          Gesamt   =  277 Ex.

 

Zu einer größeren Ansammlung  kam es Ende Juli im Dreilingsmoor, ca. 500 Meter

von unserem Horst entfernt, als sich dort ein Trupp von 41 Ex. aufhielt.

Leider erhielt ich erst davon Kenntnis, als dieser Schwarm schon weitergezogen war.

Zu gerne hätte ich versucht einige Ringsträger doch abzulesen.

 

Die weitere Brutzeit verlief dann ziemlich ruhig und völlig normal.

 

Am 29.04.2021 gegen 18.15 Uhr kann ich die erste Fütterung durch das Weibchen beobachten, Am 30.04.2021 schluckt das Weibchen nach der Fütterung des Gehecks ca. 30 kleine Nahrungstiere wieder auf, während gleichzeitig das Männchens auch Nahrung in die Nestmulde würgt.

In den ersten 14 Tagen der Jungenaufzucht, das Verhalten ist aus den Vorjahren bekannt, nehmen die Altstörche keinerlei Futter am Futterplatz an.

 

Der Mai begann mit fast täglichen und gar nicht so geringen Regenmengen.Unser Paar fütterte in kurzen Abständen recht fleißig, und huderte die Jungen sofort nach der Fütterung wieder.

Aus anderen Orten kamen zu dieser Zeit schon die ersten Schreckensmeldungen, das Jungstörche wegen der vielen Nässe verendet waren. Aber an unserem Horst läuft alles bislang gut.

 

Am 12.05.2021 kann ich erstnals 3 Küken eindeutig feststellen.Zwei sind ziemlich gleich groß und einer ist deutlich kleiner, alle haben noch schwarze Köpfe.

Am 19.05.2021 meine ich auch sogar einen 4 ten Jungstorch gesehen zu haben, bin mir da aber nicht ganz so sicher.

Am nächsten Tag gelingt mir dann zweifelsfrei die Feststellung daß ein 4  ter Jungstorch vorhanden ist. Mehrfach konnte ich alle 4 Jungstörche mit dem Spektiv vom höchsten Punkt der Hauskoppel aus beobachten.

Es hatte in den letzten Tagen wieder oft geregnet, und am 23.05.2021  sehe ich wie das Weibchen einen toten, nicht mal kleinen, Nestling auf der Horstkante ablegt, die drei verbliebenen Nestgeschwister sind aber wohlauf.

Das tote 4 te Küken lag dann am 27.05.2021 abgeworfen unter dem Horst.

 

Unsere drei Jungstörche des Jahrgangs 2021 entwickeln sich weiterhin sehr gut, und am 05.06.2021 haben sie die richtige Größe, um ihren „Storchenpersonalweis“  zu erhalten. Sie erhalten die Elsa-Kennringe der Vogelwarte Helgoland mit den Ring Nummern: DEW 2 V891, DEW 2V892 und DEW 2V893

An diesem Tag würgt NLA 4682 unter großen Anstrengungen einen stattlichen Nahrungsbrocken hervor. Die Jungen fressen diesen aber nicht, denn das Weibchen wirft den Kadaver aus dem Horst. Es stellt sich heraus, das es ein junges Kaninchen war, Größe ca. 25 cm und stark anverdaut.

 

Die Jungen werden flügge;

 

Die Jungen haben sich prächtig weiter entwickelt, und am 03.07.21 fliegt der Jungstorch. Es ist  DEW 2V891. Stundenlang kann ich ihn aber an diesem Tag in Horstnähe nirgends ausfindig machen, doch am Abend ist er von seinem Erstausflug gesund zu seinen noch nicht flüggen Nestgeschwistern zurück gekehrt. Der zweite Jungstorch --- DEW 2 V893---- ist am 04.07.2021 flügge, und der dritte Jungstorch --- DEW 2 V892--- fliegt dann auch am 08.07.2021 aus.

 

Ganz in Horstnähe wurde dieser Tage viel Gras gemäht, für die Heugewinnung.Auf dieser Heuwiese gingen unsere 5 Störche den ganzen Tag über auf Nahrungssuche oder hielten sich auch längere Zeit auf der Schafskoppel (Dauergrünland) auf.

Mit einem Quad fuhr unsere Pächter in rasantem Tempo durch diese Koppel um nach seinen Schafen zu schauen.

 

Aufgeschreckt starteten alle 5 Störche und kreisten, viele Runden ziehend, über  dem Horstbereich und der Schafskoppel. Ein tolles Bild, und erstaunlich wie gut die Jungstörche schon den Segelflug, und auch die Starts und Landungen beherrschten.

Die ganze Familie landete dann wieder dicht beieinander in der Schafskoppel, wenn das Quad außer Sichtweite war.

Nachdem sie alle flügge waren, übten sich die  Jungstörche den ganzen Tag lang bei der Nahrungssuche. Nur am frühen Abend kommen sie auf den Horst zurück. Beide Altstörche fütterten zeitgleich ihre Jungen, was ich mehrfach feststellen konnte so z.B. am 29. und 30,07. 2021  und am 03.08.2021.

Die Jungstörche hatten es dann auch irgendwann begriffen, das es am Futterplatz etwas gibt. Auf den Boden ausgestreute Futterfische, kleine Barsche, Plötzen und Brassen nahmen sie hastig und gierig auf. Trauten sich aber nicht Nahrung aus dem Futtereimer zu nehmen.

 

Auflösung der Familienbande

 

Schon am 04.08.2021 begeben sich 2 der Jungstörche auf den Zug.Abends fehlen sie auf dem Horst. Nur der dritte Jungstorch --- es ist DEW 2V891---, der Erste der flügge geworden war, hielt sich noch mit den Altstörchen auf dem Horst auf.

Am 06.08.2021 ist dann offenbar auch Jungstorch DEW 2V891 gestartet. Jedenfalls bleibt an diesem Abend das Brutpaar alleine auf dem Horst.

Am 14.08.2021 ist Abends um 19.30 Uhr Jungstorch DEW 2V891 flügelpumpend amFuttereimer und gibt die typischen, jaulenden, Bettellaute von sich. Er ist dann Nachts mit den Elterntieren auf dem Horst, wird allerdings von den Altstörchen nun nicht mehr gefüttert.

Um Mitte August hielten sich auf den Mähwiesen am Glüsinger Weg wieder wie alljährlich Storchentrupps von 8- 15 Ex, auf.

Am 17.08.2021 kann ich in so einem Trupp neben anderen Ringträgern auch unseren wieder heimgekehrten Jungstorch DEW 2V891  ablesen. Bis zum 18.08.2021 hielt sich der Jungstorch DEW 2V891 noch bei seinen Eltern auf. Dann war er wieder verschwunden und hatte seinen Herbstzug begonnen.

 

Unsere Altstörche waren immer den ganzen Tag auf den Schafskoppeln auf Nahrungssuche, da es recht feucht war, fanden sie sehr viele Regenwürmer. Ihre Schnäbel waren von der Wurmsuche etwa bis zur Hälfte dann immer ganz schwarz verschmutzt.

 

Am 23.08.2021 herrschte bestes Zugwetter, Mittags in der Sonne hatten wir 41 Grad, blauen Himmel und wohl sehr gute Thermik. Beide Altstörche nutzten diese optimalen Bedingungen und begaben sich auf den Zugweg.

 

Abends blieb der Horst leer, eine wieder interessante Storchensaison war nun beendet.

 

Nun heißt es wieder  Daumendrücken und auf eine gesunde Rückkehr der Altvögel zu

hoffen. Ob es unser schon 21-jährige ““Storchenoldie““ erneut schaffen wird ??

 

Weitere Daten und Fakten::::

 

Vom Jungstorch DEW 2V892 liegen von seinem ersten Herbstzug bereits 2 Ablesungen vor.

 

Am 15.08.2021 aus Geestland/Neuenwalde, 72 km vom Geburtshorst entfernt, wurde er dort  in einem Trupp von 33 Tieren entdeckt.

 

Am 19.08.2021 aus Hatten, in einer Entfernung von 143 km vom Geburtshorst entfernt. Die Meldung der Vowa enthielt keine weiteren Angaben.

 

Schon in meinem Jahrsbericht Linden-Pahlkrug 2020 hatte ich den Begriff „Enkelstörche“ verwendet, um einmal aufzuzeigen welchen positiven Einfluß langjährige Brutstörche auf die Population haben.

Das Beispiel aus 2020 konnte auch in 2021 fortgesetzt werden, denn sowohl der Vater

Brutstorch NLA 4682, als auch seine beiden Söhne 3T063 und 3T064 kehrten an ihre

Bruthorste zurück.

 

Enkelstörche/ Famienstammbaum:

 

Der männliche Brutstorch NLA 4682 ist seit 2013 Brutstorch bei uns in Linden-Pahlkrug. Im Jahre 2015 zog er die ebenfalls männlichen Jungstörche 3T063 und 3T064 auf.  

Der Sohn--- 3T063--- siedelte sich 2019 im nur 3km entfernten Hennstedt-Apeldör an und wurde dort auch Brutstorch.

 

Nachkommen NLA 4682 (Vater) seit 2019, 4, 3 und 3 = 10 Jungstörche

Nachkommen 3T063 (Sohn)         seit 2019, 3,4, und 4 = 11 Jungstörche

 

Das Nestgeschwister (Sohn) ---3T064 siedelte sich 2018 im 27 km entfernten Jevenstedt-Feld an, und wurde dort ebenfalls auch Brutstorch.

 

Nachkommen NLA (Vater) NLA 4682 seit 2018: 5,4,3,und 3 Jungstörche = 15 Jungstörche Nachkommen ---3T064---(Sohn)           seit 2018: 2,4.2 und 3Jungstörche  = 11 Jungstörche.

 

Die männlichen Nachkommen 3T063 und 3T064 zogen also insgesamt bereits 22 Enkelstörche auf, und der Vater seit 2018 auch noch 25 Jungstörche.

Ich meine das ist schon ein beeindruckender““Stammbaum“““.

 

Beeindruckende Zahlen für den Bruthorst Linden-Pahlkrug und 9 Brutjahren des männlichen Brutstorches NLA4682

=====================================================

 

Weitere Jungenzahlen unseren Horst in Linden-Pahlkrug betreffend:

 

Der Horst wurde 1979 eingerichtet und ist seitdem unterbrochen besetzt.

 

Die Jungenzahlen 1979 – 2017  sind im Bericht  Linden Pahlkrug 2017 aufgeführt,

und betrugen für diese Jahre    = 103 Jungstörche.

In 2018 wurden                        =     5 Jungstörche flügge

In 2019 waren  es                     =     4 Jungstörche

In 2020 waren es                      =     3 Jungstörche

In 2021 waren es                      =     3 Jungestörche

 

Gesamt                                      = 118  Jungstörche im Zeitraum von 1979 – 2021.

                                       ===================

 

Seit 2013 ist NLA 4682 wie bereits erwähnt Brutstorch in Linden-Pahlkrug.

 

In diesen 9 Brutjahren zog er insgesamt 25 Jungstörche hier auf.:

 

2013 = 0

2014 = 0

2015 = 3

2016 = 3

2017 = 4

2018 = 5

2019 = 4

2020 = 3

2021 = 3

 

Gesamt= 25 Jungstörche  

 

Seeadler:

 

In den letzten Jahren mehren sich die Meldungen, daß der Seeadler auch  die eben flüggen Storchenjungen schlägt. Das wird z.B. auch aus dem Wildpark Eekholt so gemeldet. In diesem Jahr wurde an der Eider im Raum Bargen/Delve von einem Angler ein dänischer Jungstorch verletzt geborgen. Er hatte auf dem Rücken erhebliche Fleischwunden, die tierärztlich versorgt werden mußten. Es stellte sich auch heraus das er neben dem dänischen Vogelwarten Ring sogar einen Sender trug. Nach kurzer Zeit in der Pflegestation Erfde erholte er sich erstaunlich schnell und konnte auch wieder ausgewildert werden.

Zur Zeit hält er sich in seinem Winterquartier in Spanien auf. Dieser dänische Jungstorch mit den erheblichen Rückenverletzungen wurde mit großer Wahrscheinlichkeit auch von einem Seeadler geschlagen, konnte den Angriff aber gottlob überleben.

 

Auch in 2021 bekam unser Brutpaar mehrfach Besuch vom Seeadlern. Bemerkt wurden 12 Mal Überflüge eines einzelnen Seeadlers. Und am 29.07.2021 waren es auch einmal zwei Adler gleichzeitig.

 

Da der Segelflug des Seeadlers dem des Weißstorches stark ähnelt, reagieren die Altvögel sofort. Allerdings etwas anders als wenn Artgenossen in Horstnähe auftauchen. Bemerken sie einen kreisenden Adler, klappern sie mit vorgestreckten Hals, auch das Klappern klingt etwas anders als unter Artgenossen. Mehrfach konnte ich beobachten das in der Regel NLA 4682 vom Horst abflog um den Adler zu verfolgen.

 

Kraniche

Auch die gar nicht mehr so seltenen Kraniche überflogen mehrfach unseren Horst.

So am 21.02.2021 einmal 8 Ex und  am gleichen Tage noch einmal 4 Ex.

Am 08.05.2021 waren es 8 Ex und am 15.05.2021 noch einmal 7 Ex.

Auf überfliegende Kraniche reagieren sie Störche überhaupt nicht.

 

Aufgeschrieben nach Tagebuch-Aufzeichnungen

an regnerischen Novembertagen am 07/08.11.2021

 

Rolf Zietz

Ehrenamtlicher Weißstorch Gebietsbetreuer für Dithmarschen-- Nord--

Pahlkrug 15