Jahresbericht  2020

 

Im Zuständigkeitsgebiet hielten sich 2020 wiederrum 19 Hpa auf. Auch  in

2019 waren hier 19 Hpa. Das Gebiet scheint mit ca, 20 Paaren ausreichend

besetzt zu sein.

Zu den Zahlen: Hpa 19, Hpm 13, Hpo 6, JzG 29 , auch auf 11 Horsten Hb1, und Hb2        siehe www.stoercheimnorden.jimdofree.com

 

Obwohl  gleich 6 Paare ohne Nachwuchs blieben,  und vier Paare nur einen

Jungstorch hoch brachten ist die Jungenzahl von 29 in 2020 als durchaus

gut durchschnittlich zu betrachten/ bewerten.

 

Horstpaare ohne Jungen waren in 2020: Fedderingen II, Heide-Süderholm,

Hennstedt-Horst, Hollingstedt, Kleve, und Linden (Dorf)

 

In Fedderingen II ist die Ursache der Jungenlosigkeit nicht bekannt.

 

In Heide-Süderholm verstarb ein Jungstorch und ein unbefruchtetes Ei lag im Horst

 

Das Paar in Hennstedt-Horst war für eine Jungenaufzucht noch zu jung.

Dort siedelten sich ein Einjähriger und ein erst Zweijähriger an.

 

In Hollingstedt fand sich das Männchen schon am 20.Januar ein.

Leider bekam er keine Brutpartnerin. Als sich dann bis Mitte April doch noch

ein Weibchen einfand, verschwand das Paar dann noch von diesem Brutplatz

 

In Kleve waren Jungen geschlüpft, nach ca. 14 Tagen fütterten die Altstörche

dann nicht mehr. Weitere Ursache leider nicht bekannt.

 

In Linden-Dorf ging das Gelege bei heftigen Kämpfen verloren.

 

Die Storchensaison lief schon recht früh im Jahr an. So wurde bereits am 20.01.20

der erste Storch in Hollingstedt festgestellt. Sein frühes kommen nützte ihm aller-

dings auch nichts, er fand nicht rechtzeitig eine neue Partnerin.

 

Am 03.02.20 war dann das bereits 20-jährige holländische Brutmännchens des

Paares Linden-Pahlkrug an seinem Horst eingetroffen.Das gut harmonierende Paar

hatte im dritten Jahr in Folge gleich 5 Junge erbrütet, von denen in diesem Jahr letzt-

endlich dann drei flügge wurden.

 Ebenfalls schon im Februar waren die Brutpaare in Glüsing und Hennstedt Apeldör komplett. 

 

Obwohl es zu keiner dauerhaften Neuansiedlung kam, zeigten sich gleich an elf!!!verschiedenen Horststandorten sogenannte Besuchsstörche, oft einzeln aber

auch gelegentlich sogar paarweise. Das war der Fall in:

Bergewöhrden, Dellstedt-Torfwerk, Delve/Hansen, Delverort, Delve/Kirchsteig,

Schlichting, Stelle-Wittenwurth, Tielenhemme, Lehe , Pahlen/Bäckerei, und St.Annen-Österfeld/Kullen .

 

Über die ganze Storchensaison konnten im ganzen nördlichen Dithmarschen größere

sogenannte Junggesellen-Trupps beobachtet werden.

Diese Trupps bestanden häufig aus ein bis dreijährigen Tieren. Das waren also

Störche die noch nicht ganz geschlechtsreif waren, und auch noch keine dauerhafte Horstbindung eingingen.

 

Es besteht aber die berechtigte Hoffnung auf einen Bestandszuwachs in den nächsten

Jahren wenn diese Störche in das brutfähige Alter kommen.

 

In ganz Schleswig-Holstein stieg die Zahl der Brutpaare in 2019 von 295 auf nunmehr

345  in 2020. Eine Bestandssteigerung von 50 Paaren in einem Jahr hatte es seit mehreren Jahrzehnten nicht mehr gegeben.

 

 An  geeigneten Horststandorten  mangelt es im nördlichen Dithmarschen jedenfalls nicht, immerhin stehen rund 45 besiedlungsfähige Horste zur Verfügung.

An einigen Horsten sind allerdings mittlerweise  kleinere Unterhaltungsarbeiten

vor Beginn der neuen Brutsaison im Frühjahr 2021 erforderlich. In dieser Hinsicht

werden auch die Horstbesitzer um eine aktive Mithilfe gebeten. 

 

Größere Storchentrupps konnten gesichtet werden am:

 

22.4.20         Norderheistedt, 16 Ex. auf einer Pflugkoppel

23.04.20       Pahlkrug, 10-12 Ex. Ziehend Richtung Erfde/Pahlen

25.04.20       Pahlkrug  5 Ex. Über dem Bruthorst kreisend

10.05.20       Pahlkrug, 5 Ex. Über dem Bruthorst kreisend

10.05.20       Pahlkrug 10 Ex. Über dem Bruthorst in der Thermik kreisend

16,06.20       Norderheistedt 5 Ex. Auf einer Silowiese

17.6.20         Süderheistedt/Aukrug bis zu 10 Ex. Auf Silowiese

22.06.20       Linden-Wasserwerk , 23 Ex. Auf Silowiesen

10.07.20       St.Annen-Österfeld, 10 Ex. Auf Silowiese

13.07.20       Wrohm-Neuenfähre  bis zu 18 Ex.auf verschiedenen Silowiesen

16.07.20       Pahlkrug, 10 Ex über dem Bruthorst kreisend

17.07.20       Pahlkrug/Schalkholz 20 Ex auf zwei Silowiesen

18.07.20       dito, noch 8 Ex. Dort anwesend

25.07.20       Linden-Wasserwerk, 18 Ex. Auf verschiedenen Silowiesen

28.07.20       Linden-Wasserwerk, Morgens 9 Ex, Abends dann 15 Ex anwesend

31.07.20       Pahlkrug, 9 Ex, kreisend über dem Horst,ziehen Richtung Westen

06.08.20       Pahlkrug , 5 Ex. Über dem Bruthorst kreisend

08.08.20       Pahlkrug , 8 Ex.auf Stalldach, alles diesjährige Jungstörche

14.08.20       Dellstedt-Rethbucht, 20 Ex.mehr als eine Stunde dort kreisend

15.08.20       Hövede, 16 Ex. Auf Grünland

 

 

Besonderheiten:

Dem Brutpaar in Hennstedt-Apeldör gelang es ohne jegliche Unterstützung

4 Jungstörche aufzuziehen, die einzige Viererbrut 2020 in ganz Dithmarschen.

 

Im Horst in Dellstedt-Rethbucht hatte einer der beiden Jungstörche eine Schnabel-

anomalie. Er hatte einen sogenannten Kreuzschnabel, d.h. Unter und Oberschnabel

standen etwas auseinander. Das Jungtier kam aber ganz offensichtlich mit dieser

Behinderung gut zurecht. Es war sogar das kräftigere Tier. Deshalb wurde

der Jungstorch auch im Horst belassen, weil auch andere Tiere mit zum noch

ausgeprägter Behinderung in freier Natur jahrelang bestanden haben.

 

In Pahlen/Schwimmbad kam es zu einer Spätbrut, weil sich dort  erst im Mai

ein neues Weibchen ansiedelte. Zur Zeit (23.08.20) ist der einzige Jungstorch

noch nicht einmal flügge. Ob er die große Reise antreten wird, oder ggf. sogar

seinem Vater in den Westküstenpark nach St. Peter-Ording folgt, bleibt

natürlich eine spannende Frage.

 

In Wiemerstedt, wo in 2019 die 35-jährige Störchin Opfer einer feigen

Schußverletzung wurde, siedelte sich ein neues Weibchen an. Das Paar

hatte mit 3 Jungen gleich einen guten Bruterfolg.

Die Täterermittlung brachte trotz einer hohen von der Gemeinde ausgesetzten

Belohnung noch kein Ergebnis.

Die schwer verletzte alte Störchin bekommt ihr Gnadenbrot in der

Storchenstation in Erfde.

 

In Barkenholm bei der Gaststätte Kulstrunk wurden in diesem Jahr drei kräftige Jungstörche groß. Der erste Bruterfolg mit flüggen Jungen nach fast fünf Jahrzehnten. Doch dann standen einige Tage lang plötzlich vier Jungstörche auf dem

Horst.  Nr.4 wurde mit versorgt. Es handelte sich um einen Jungstorch aus dem

nahe gelegenen Horst aus Süderheistedt der quasi adoptiert wurde.

 

Schwarzstörche, die scheuen verwandten unseres Weißstorches, wurden

in Pahlen und Weddingstedt gesichtet.

 

Verfaßt am 23.08.20 von:

 

Rolf Zietz

Ehrenamtlicher Weißstorchgebietsbetreuer für Dithmarschen Nord.

 

Pahlkrug 15

25791  Linden, Telef.: 04836/549  E.Mail: Rolf.Zietz1@gmx.de