Jahresbericht zum Weißstorchbestand in Dithmarschen nördlich der B203
So langsam geht der Sommer 2021 mit seinen schon leicht frühherbstlichem Wetter seinem Ende entgegen.
Das ist dann die Zeit ab ca. 10. August, wenn sich die Jungstörche auf ihre erste gefahrvolle Reise in südliche Gefilde machen.
Dabei wird in der Storchenpopulation nach sogenannten West und Oststörchen unterschieden.
Die Begriffe sind die Beschreibung dafür, wo die Winterquartiere der Störche liegen, und auf welchen Wegen die Störche dort hin gelangen.
Weststörche:
Ziehen in südwestlicher Richtung über Luxemburg, Frankreich und Spanien, überqueren das
Mittelmeer bei Gibraltar um nach Marokko, Mali oder das Niger-Binnendelta zu gelangen,
um in diesen Ländern zu überwintern.
Die Weststörche legen bei ihrem Zug ins Winterquartier ca. 2000 – 3000 km zurück. Dabei hat sich in den letzten Jahren eine bedeutende Veränderung des Zugverhaltens ergeben.
Eine sehr große Anzahl unserer hiesigen Störche überwintert seit einigen Jahren bereits in Südfrankreich, Spanien oder Portugal. Sie ersparen sich den Weiterflug nach Afrika, weil sie in diesen Ländern auf offenen Müllhalden oder Reisfeldern ein ausreichendes Nahrungsangebot vorfinden.
Oststörche:
Ziehen in südöstlicher Richtung über die Balkanländer, überqueren die Meerenge des Bosporus, um die Türkei in Richtung Naher Osten zu überfliegen, über Syrien, Libanon und
Israel gelangen sie dann in Ägypten auf den afrikanischen Kontinent.
Die Oststörche haben einen wesentlich längeren Zugweg zu meistern. Sie erreichen die Überwinterungsgebiete im Tschad und Sudan nach ca. 6000 km Zugweg, und viele von Ihnen ziehen sogar noch weiter nach Kenia, Tansania, Botswana, oder sogar nach Südafrika. Gelangen sie dort an, haben sie schließlich 8000 – 10.000 km Zugstrecke zurückgelegt.
Ganz storchenspezifisch ist auch, dass die Jungstörche in der Regel die weiten Reisen ohne Begleitung durch die Altstörche antreten.
Die Altstörche erholen sich nach der anstrengenden Jungenaufzucht noch ca. 14 Tage, und brechen dann gegen Ende August/ Anfang September ebenfalls auf um das Dithmarscher Brutgebiet zu verlassen.
Der August ist dann auch die Zeit für die ehrenamtlich tätigen Gebietsbetreuer der Arbeitsgemeinschaft Storchenschutz im Landsverband Schleswig-Holstein des NABU, Bilanz zu ziehen.
Rolf Zietz, Betreuer für Dithmarschen nördlich der B203 kann auf eine gut durchschnittliche Saison 2021 zurückblicken.
Schon ab Mitte Februar—gleich nach den strengen Frosttagen—erschienen in Hennstedt-Apeldör, Glüsing, Linden und Linden-Pahlkrug die ersten Störche an ihren angestammten Brutplätzen. Mit dabei auch das nunmehr bereits 21 Jahre alte Brutmännchen in Linden-Pahlkrug, der am 17.Februar seinen Bruthorst erreichte.
Vor der Ankunft der Störche wurden an etlichen Horsten Pflegemaßnahmen durchgeführt, um für die neue Saison gewappnet zu sein, wobei auch einige neue Nestangebote gemacht wurden.
Eine zwingende Notwendigkeit besteht aus brutbiologischer Sicht aber nicht, denn mittlerweile stehen den Störchen im nördlichen Dithmarschen mehr als 50 Horste zur Verfügung, siehe hierzu die Tabelle 2
Erfreulicherweise gab es in 2021 durch Neuansiedlung eine Zunahme der Horstpaare von 19 im Jahre 2020 auf nunmehr 25 Brutpaare in 2021. Einzelheiten siehe Tabelle 1
Was die Jungenzahlen anbetrifft, sah es zunächst nach einem Rekordjahr aus. Es schlüpften zwar 56 Jungstörche, doch nur 30 überlebten in ihren Geburtshorsten. Weitere 5 Jungstörche konnten gerettet werden. Nur der Jungstorch aus Hennstedt-Apeldör wird als Dauerpflegling in der Station Erfde verbleiben müssen. Er leidet an einem sogenannten Dreh/Kippflügel und wird leider nie richtig fliegen können. Diese Erkrankung ist eigentlich bei Schwänen und Gänsen anzutreffen.
In diesem Jahr litten die Storchenküken sehr stark unter Verklebungen und Verschmutzungen der Schnäbel, und das fast in jedem Horst. In diesem Ausmaß und solcher Anzahl habe ich ein solches Phänomen in über 40 Jahren Storchenschutz Arbeit noch nie erlebt.
Ob hierfür die Hitzeperiode und die Zusammensetzung der Nahrung verantwortlich ist, kann ich leider auch nicht sagen.
Leider verstarben aus natürlicher Ursache 21 Storchenküken. Es lag um Mitte Juni herum eine starke Hitzeperiode vor, und in dieser Zeit muß es auch einen Nahrungsengpaß gegeben haben. Als dann endlich der lang ersehnte Regen fiel, starben in den folgenden Tagen sehr viele Nestlinge.
Ich vermute eine Schwächung und Vorschädigung durch die Hitzeperiode ,die diese vielen Opfer gefordert hat.. Die schon gut herangewachsenen Jungen starben sogar noch nach den Beringungen. So zum Beispiel in Horsten in Barkenholm (2), Dellstedt-Rethbucht (2) Dörpling-Hohenlieth (2), Kleve (1) und Lehe (1)
Neben den vielen Opfern aus natürlicher Ursache kam es in der Nähe von Kleve noch zu einem weiteren Todesfall eines bereits flüggen, beringten Jungstorches aus dem bekannten Storchendorf Bergenhusen. Die neu gebauten Überlandleitung die von Fedderingen kommend an Kleve vorbei in Richtung Norden verläuft um den vielen Windstrom weiterzuleiten,wurde diesem Jungstorch zum Verhängnis. An einen Tag mit starkem Wind prallte er in die Hochspannungsleitung, erlitt mehrere Trümmerbrüche eines Beins und verblutete.
Er lag verendet nur ca. 50 m von dieser Leitung entfernt auf einer Graskoppel.
Neuansiedlungen in 2021 und Besonderheiten dazu:
Dörpling-Hohenlieth:
Hier erfolgte die Besiedlung durch ein unberingtes Brutpaar. Es wurden
drei Junge erbrütet. Während einer Hitzeperiode war eine Aushorstung unumgänglich.
Die Jungen waren schon so geschwächt, das zwei von Ihnen innerhalb weniger Tage verstarben.Nur der dritte Jungstorch überlebte in der Pflegestation in Erfde. Er wurde nun schon ausgewildert und kann mit seinen Artgenossen die große Reise antreten.
Schlichting:
Das neu renovierte Mastnest wurde von einem ebenfalls unberingten Brutpaar in Beschlag genommen. Es brütete ebenfalls erfolgreich. Das stark lahmende Weibchen verließ dann in der Zeit der Nahrungsknappheit den Horst. Ein Jungstorch wurde abgeworfen, überlebte aber und wurde ebenfalls in der Pflegestation aufgepäppelt.
Wallen:
Das neue Mastnest in der Dorfmitte wurde von einem dreijährigen männlichen Storch, der aus
Dellstedt stammt, besiedelt. Er brütete erstmals. Zwei Junge schlüpften, eines wurde von den Altstörchen abgeworfen und wurde tot aufgefunden. Das überlebende Junge hatte aber großes Glück. Bei Flugübungen etwa 10- 14 Tage vor dem Flüggewerden wurde es von einer starken Windboe erfasst und aus dem Horst geweht.
Es überlebte unverletzt den Absturz, konnte problemlos mit einem großen Raubfischkescher eingefangen werden, und wurde ebenfalls der Pflegestation in Erfde zugeführt.
Auch dieser Jungstorch erfreut sich seiner Freiheit nach der zwischenzeitlich erfolgten Auswilderung. In Wallen war dies die erste erfolgreiche Brut nach 1957 !!!
Weddingstedt:
Erst Mitte April war es der Beharrlichkeit und dem Engagement einer Einwohnerin zu verdanken, das ein neues Mastnest aufgestellt werden konnte.Dabei wurden die finanziellen Mittel ganz alleine von der Grundstücksbesitzerin getragen.
Das Nestangebot stand gerade, als es innerhalb von 2 Tagen von einem unberingten Brutpaar
gleich angenommen wurde.
Es erbrütete 3 Jungstörche. Nur einer wird seinen Geburtshorst aber artgerecht verlassen können. Sein Nestgeschwister hatte sehr großes Glück, denn es überlebte den Rauswurf aus großer Höhe während der Hitzeperiode, konnte beringt werden, und wuchs in der Pflegestation Erfde zu einem stattlichen Jungstorch heran. Auch er wurde bereits ausgewildert.
Ein weiteres Nestgeschwister, das bereits flügge war, lag dieser Tage tot im Horst. Die Todesursache könnte eine Lungenentzündung gewesen sein, denn es stellte sich heraus das im Horst eine Wasserlache gestanden haben müsste. Die Altstörche hatten den Nestboden so sehr verdichtet, das das viele Wasser der häufigen Starkregenfälle nicht mehr abfließen konnte. In Weddingstedt war dies die erste erfolgreiche Brut nach 1977.
Lehe:
Auch dieses neu hergerichtete Mastnest wurde besiedelt. 3 Junge schlüpften. Einer verstarb im Horst noch vor der geplanten Beringung, ein anderer Jungstorch starb dann leider noch einige Tage nach seiner Beringung.
Auch hier verließ das Weibchen den Horst und erschien nur noch sporadisch, ohne sich an der Aufzucht des einzig verbliebenen Jungstorches zu beteiligen. Der engagierten Horstbesitzerin Frau Renate Mohr gelang es aber den allein erziehenden Storchenmann an einen Futterplatz zu gewöhnen. So gelang es diesen Jungstorch zu retten. Das war übrigens die erste erfolgreiche Brut seit dem Jahre 1951 !!! in Lehe.
Stelle-Wittenwurth:
Das Mastnest beim Pflegeheim wurde zunächst durch ein ebenfalls unberingtes Paar besetzt. Dann kam es aber zu Kämpfen und fortan war ein beringtes, neues Männchen auf dem Horst. Es wurde gebrütet.
Doch dann fand vermutlich ein Angriff durch einen Seeadler statt. Über den ganzen Horst lagen verstreut kleine weiße Federn, die wohl von einer Rupfung herrührten. Zwei Eier lagen zerstört im Horst und ein weiteres lag noch unter dem Mast.
Ob ggf. auch Angriffe durch Kolkraben stattfanden, ließ sich nicht zweifelsfrei klären.
Tellingstedt: (siehe Tabelle 1, lfd. Nr. 26
Hier siedelte sich auf einer gekappten Weide erst gegen Ende Juni ein Paar an. Es begann mit einem eifrigen Nestbau, wobei zunächst aber viel Baumaterial von der kleinen Grundfläche herunter fiel. Der Grundstücksbesitzer Herrn Rohde und die Mieterin Frau Monika Wiese setzten sich aber dafür ein, das diesem Paar geholfen wurde. Die Zimmerei Jürgen v.d.Heyde befestigte auf dem Baumstumpf eine Palette und nun baute das Paar noch intensiver.
Alle Beteiligten hegen nun Hoffnung auf eine Rückkehr des Paares im Frühjahr 2022.
Dieses Paar war vor dem Nestbau in Tellingstedt längere Zeit auf den Horsten in Christianshütte bzw. in Süderrade ansässig. Deshalb erscheint es in der Statistik für Dithmarschen- Süd.
Einige Veränderungen gab es auf den Bruthorsten, so in Barkenholm wo sich ein ganz neues Paar gegen den alten Nestinhaber durchsetzen konnte. In Hollingstedt wurde der Horst nach zweijährigen Leerstand nun von zwei beringten Brutstörchen besetzt.
In Kleve fand sich ein neues Männchen ein, genauso wie in Glüsing. Ein neues Weibchen siedelte sich in Schalkholz an.
Durch die Ablesungen der Vogelwarten Ringe ließ sich feststellen, das es sich um zwei oder dreijährige Erstbrüter (vermutlich Weststörche) handelte.
Auch die Jungstörche des Jahrgangs 2021 wurden mit Ringen der Vogelwarte Helgoland versehen, und so wird man nun Erkenntnisse über deren weiteren Lebensweg gewinnen können.
Danksagungen
Ohne die Mithilfe vieler begeisterter Storchenfreunde wäre die ehrenamtliche Arbeit im Weißstorchschutz nicht zu leisten. Mein besonderer Dank gilt deshalb besonders der Schleswig-Holstein Netz AG für die Gestellung von Personal und den Hubsteiger für die Nestunterhaltungsarbeiten sowie den zahlreichen Beringungen der Storchenküken.
Ferner den Zimmereifirmen Jürgen v.d. Heyde, Tellingstedt, der Firma Sönke Schalllhorn,Kleve, und der Zimmerei Holger Bartels , Nordhastedt,für die Bereitstellung ihrer Teleporter bei den Aktionen an den Horsten. Auch der Firma Nico Rohde, Glüsing, sowie der Firma Karsten Bornholtdt, Pahlen, für die Unterstützung an verschiedenen Horststandorten.
Auch der Firma Thies Schlüter, Stelle-Wittenwurth gilt mein ausdrücklicher Dank für
die in diesem Jahr erstmalige Mithilfe bei der Sanierung eines Horstes in Stelle
und für die Hilfe bei der Beringung des Nachwuchses in Weddingstedt.
Den Storchenbetreuer Kollegen Jochen Schröder, Großenrade, und Frank Zyweck, Vaale gilt auch ein dickes Dankeschön, für den Bau neuer Reisigringe um alte Neststandorte zu erhalten, auch mit dem Einsatz des Hubsteigers von Frank Zyweck.
Ein Dankeschön auch an den Gemeindearbeiter der Gemeinde Pahlen, Peter Scheldorf, der immer spontan bereit war um am Horst in Pahlen beim Schwimmbad einzugreifen.
Das war in dieser Saison mehrfach der Fall, und wäre vermutlich nie entdeckt worden,
hätte nicht die Web-Cam entsprechende Bilder geliefert.
Den Angelvereinen Wrohm und Pahlen , sowie dem Eiderfischer Jörg v.d.Heyde danke ich für die Überlassung größerer Mengen Friedfische aus der Eider, die für Futterzwecke Verwendung fanden.
Den vielen Horstbesitzern danke ich für die zahlreichen telefonischen Infos, was sich an den Horsten so zutrug. Nur dadurch war ich immer auf dem neuesten
Stand der jeweiligen Geschehnisse,und konnte ggf. beratend oder helfend eingreifen wenn es erforderlich war.
Stephan Struve, Leiter der Storchenpflegestation in Erfde, gilt ein besonderer Dank, für die zeitaufwendige, aufopferungsvolle Pflege der in diesem Jahr zahlreich eingelieferten verletzten oder abgeworfenen Storchenjungen. Die große Anzahl ausgewilderter Störche spricht für die fachkundige Qualität der Arbeit.
Verfasser:
Rolf Zietz
Pahlkrug 15
25791 Linden
Telefon : 04836/549 // E-Mail: rolf.zietz1@gmx.de
geschrieben an einem Regentag , Pahlkrug, 16.08.2021
Weißstorch Bruthorste im nördlichen Dithmarschen, B 203 bis zur Eiderbrücke Friedrichstadt
Legende: Hp= Horstpaar, Stand 2020 u.b.= unbesetzt
lfd. Nr. Ort Hp ub Besonderheiten
1 Barkenholm X
2 Bergewöhrden X
3 Dellstedt I/ Westerstr. X
4 Dellstedt/Rethbucht X
5 Dellstedt III/Torfwerk X
6 Dellsteedt IV/ Torfwerk X
7 Dellstedt/V, Kirchweg X Neuer Ring erforderlich
8 Delve/ B. Hansen X
9 Delve II/ Kirchsteig X
10 Delverort/ Schuhardt X
11 Fedderingen I X
12 Fedderingen II X
13 Glüsing I X
14 Glüsing II /Karstens X neu ab 03/2021/Mastenest
15 Heide-Süderholm X
16 Hennstedt-Apeldör X
17 Hennstedt-Hochfeld I X
18 Hennstedt-Hochfeld II X
19 Hennstedt-Neuhof/Bock X
20 Hennstedt/Klever Weg/ Scherdin X
21 Hennstedt-Horst X
lfd.Nr. Ort Hp ub. Besonderheiten
22 Hollingstedt /Brümmer X
23 Kleve X
24 Lehe/Lunden/Mohr X
25 Linden-Dorf X
26 Linden-Pahlkrug X
27 Pahlen I, Schwimmbad X mit Kamera/ Webcam
28 Pahlen II, Bäckerei X
29 Schalkholz/Bäckergang X
30 Schlichting/ Herb.Voss X
31 Schlichting/ Mommens X
32 Schlichting/ Willi Meyer X
33 Stelle-Wittenwurth/Pflegeheim X
34 Stelle /MGioconda/ehemals Thode X
35 Stelle /Gerichtsweg X
36 Stelle/Birkenweg X
37 St.Annen-Österfeld X
38 St.Annen-Österfeld/Kullen X
39 St.Annen/B5/ Meyer X
40 Süderheistedt X
41 Tellingstedt I/ Linke X
42 Tellingstedt II/Pensky X
43 Tielenhemme X
44 Hohenlieth/Voss X
45 Hohenlieth/Ohm X
46 Wiemerstedt I X
lfd. Nr. Ort Hp ub. Besonderheiten
47 Wiemerstedt II/ Peters X
48 Wrohm-Neuenfähre X
49 Wallen X Neu ab 03/2021
50 Hövede / Dr. Horn-Herwig X Nest mit Dachreiter auf einem Reetdach
51 Wesseln X Nest soll lt. Kreisverw. verlegt werden
52 Ostrohe X Mast ist o.k., Neuer Ring dringend erforderlich
53 Fedderingen/Dammbrück X ggf. ist die Füllung zu erneuern
Gesamt: 19 Horstpaare
34 unbesetzte Horste
Stand vom 15.04.2021
Man braucht also nicht unbedingt ein „Storchenfachmann“ zu sein, um zu erkennen, das dieses Betreuungsgebiet ausreichend mit Nisthilfen ausgestattet ist.
Bei entsprechenden Anfragen bzw. Wünschen nach Aufstellung neuer Nisthilfen verweise ich auf die vorliegenden Zahlen. Außerdem verweise ich immer auch auf die entstehenden Kosten, die nicht unerheblich sind.
Kosten entstehen u.a. für : Mastbeschaffung, Baggerstunden für Lochaushub und Aufstellen des Mastes., Kosten für die Masthalterung ggf. auch für Verzinkung, Druckimprägnierte 4 Bohlen für die Nestaufnahme. Kosten für das eigentliche Nest /Reisigring/e, Kosten für Hubbühne oder Teleporter für die Füllung des Nestes/Reisigringes.
Als ehrenamtlicher „Storchenvater“ bin ich seit 1979 tätig.
Seinerzeit existierten im nördlichen Dithmarschen noch ganze 7 intakte Horste.
Brutpaare gab es damals auch nur diese 7 Paare.
Alljährlich wurde das Nestangebot erweitert. So kam es an verschiedenen Orten zur
Wiederansiedlung von Storchenbrutpaaren, sehr oft nach Zeiträumen von 40 – 60 Jahren.
Alle Bruthorste wurden nach Möglichkeit alljährlich gepflegt (z.B. um eine Wasserdurchlässigkeit zu gewährleisten. Horste die nur sporadisch angeflogen wurden wurden im Folgejahr immer komplett saniert.
So kamen im Laufe von über 40 Jahren die o.g. Zahlen zustande. Bis auf wenige Einzelfälle sind alle Horste für brutwillige Paare besiedlungsfähig.. Einige der Horstbesitzer gaben nach ca. 5-10 Jahre auf, scheuten sich offenbar vor ggf.
anfallenden Wartungskosten.
Weißstorchbestand: Betreuungsgebiet Dithmarschen Nord ., in 2021
Ort/ geschlüpfte Jst. tote Jungstörche in Pflegestationen Flügge Jungstörche
aufgenommen und Horststatus
1.Barkenholm 2 2 0 Hpo
2.Dellstedt,West. 2 0 0 2 Hpm
3.Dellst.Rethbucht 2 2 0 0 HPo
4.Dörpl.LHohenl. 3 2 1 0 Hpo
5.Glüsing 2 0 0 2 Hpm
6.Heide-Süderh 3 1 0 2 Hpm
7.Hennst.Apeld. 4 0 1 3 Hpm
8.Hennst.Hochf. 0 0 0 0 Hpo
9.Hennst.-Horst 0 0 0 0 Hpo
10.Hollingstedt 1 0 0 1 Hpm
11.Kleve 2 1 0 1 Hpm
12. Lehe 3 2 0 1 Hpm
13. Linden-Dorf 3 0 0 3 Hpm
14. Linden-Pahlkr. 4 1 0 3 Hpm
15. Pahlen 3 2 0 1 Hpm
16. Schalkholz 2 0 0 2 Hpm
17. Schlichting 1 0 1 0 Hpo
18. St.Annen-Öst. 4 3 0 1 Hpm
19. Stelle-Wittenw. 0 0 0 0 Hpo
20. Süderheistedt 4 2 0 2 Hpm
21. Tellingstedt 2 0 0 2 Hpm
22. Wallen 2 1 1 0 Hpo
23. Weddingstedt 3 0 1 2 Hpm
24. Wiemerstedt 2 2 0 0 Hpo
25. Wrohm-Neuf. 2 0 0 2 Hpm
26. Tellingst.
Albersdorf.Str. 0 0 0 0 Hpo
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Gesamt 56 21 5 30
Anmerkungen :
Bei der Nr. 26 handelt es sich um eine Neuansiedlung auf dem Stamm einer
gekappten Weide. Die Störche sind seit Mitte Juni 2021 ununterbrochen da. Sie zeigten eine sehr rege Bautätigkeit. Eine Palette wurde auf dem Stamm angebracht, in der Hoffnung, das auch in 2022 eine Besiedlung durch das Horstpaar erfolgt.
Von den 4 in die Station Erfde gebrachten Jungstörchen können voraussichtlich 3 Jungstörche ausgewildert werden und artgerecht den Herbstzug antreten .
Der Pflegling aus Hennstedt-Apeldör, siehe Nr. 7, wurde mit einem Dreh/Kippflügel eingeliefert. Er wird als Dauerpflegling in der Station verbleiben müssen.
In der Aufstellung habe ich als HPo gewertet wenn kein Jst. am betreffenden Horststandort mehr selbständig ausgeflogen ist.